Warum du nicht nach dem Plan von deinem Kumpel trainieren solltest

Neulich hieß es „Hey Eddy, Markus hat mir seinen aktuellen Trainingsplan gemailt, kann ich den so übernehmen“. Darauf meine Antwort: „Junge, der Markus trainiert seit 2 Jahren, du fängst jetzt an! Natürlich kannst du den Trainingsplan nicht einfach von ihm übernehmen!“.

Warum du den Trainingsplan deines Kumpels oder Trainingspartners nicht unangepasst übernehmen solltest

Wenn man regelmäßig ins Fitnessstudio geht, dann kommt man mit anderen Trainierenden in Kontakt. Schnell werden Freundschaften geschlossen und man entscheidet sich dafür, in Zukunft gemeinsam zu trainieren. Dabei kann es vorkommen, dass der Trainingspartner schneller die gewünschten Erfolge erzielt.

Dies kann in den Bereichen Muskelaufbau, Kraftzuwachs oder auch Ausdauer sein. Schnell ist man dazu geneigt, den Trainingsplan seines Freundes zu übernehmen, weil man sich davon dieselben Ergebnisse erhofft. Dabei sollte man aber nicht die Anpassung an die eigenen Bedürfnisse vergessen.

Jeder Körper reagiert anders

Beim Muskelaufbau ist es zum Beispiel der Tonus, welcher von Mensch zu Mensch variiert. Je nachdem wie stark dieser ist, können auch entsprechende Übungen und Gewichte genutzt werden. In vielen Fällen spielt auch die Ernährung eine Rolle. Wer sich gesund ernährt, auf Fast Food verzichtet und einen ebenso angepassten Ernährungsplan verfolgt, wird seine Ziele auf schnellerem Wege erreichen. Selbst bei identischer Ernährung, hängt es dann noch am Darm und dem Stoffwechsel, wie gut die Nahrung verwertet wird. Die Natur hat es so eingerichtet, dass es verschiedene Körpertypen gibt und diese unterschiedlich gut auf Trainingsprogramme reagieren. Es ist also völlig normal, dass sich bei gleichem Trainingsplan dennoch Unterschiede feststellen lassen.

Den Trainingszustand vergleichen

Wer im Fitnessstudio einen interessanten Trainingsplan zu lesen bekommt oder hört, kann diesen gerne übernehmen, jedoch nur nach einem Vergleich. Womöglich hat der Trainingspartner schon viel mehr Erfahrung und geht länger ins Fitnesscenter. Er verwendet dann schon höhere Gewichte, um seinen Körper weiter auszureizen. Auf dem Laufband oder einem anderen Ausdauer-Gerät, läuft er vielleicht schon 60 Minuten am Stück. Das bedeutet, man sollte den Trainingszustand vergleichen, bevor man einen Plan übernimmt. Liegt man unter dem Niveau seines Partners, weil man das Fitnessstudio noch nicht so lange und konsequent besucht, sollte man die Intensität auch herunter schrauben, um keine Überbelastung zu erzeugen.

Die Gewichte bzw. Widerstand beachten

Beim Krafttraining wird viel mit unterschiedlichen gewichten ausprobiert. Manche bauen ihre Maximalkraft aus, andere wollen möglichst viele Wiederholungen schaffen, um ihre Kraftausdauer zu erhöhen usw. Im Bereich Ausdauer wird dann mit Widerständen gearbeitet. Auf dem Laufband wird dies durch eine leichte Steigung bewirkt und auf Ergometern durch elektrische Mechanismen. Auf jeden Fall sollten bei der Übernahme eines Trainingsplans, diese Gewichte bzw. Widerstände angepasst werden. Fitnessstudios bieten dazu zahlreiche Möglichkeiten an. Es nützt nichts, wenn man an seiner Maximalkraft arbeiten will, aber dafür zu hohe Gewichte nutzt. Dies birgt sogar eine Verletzungsgefahr. Beim Ausdauertraining gilt dasselbe, denn zu hohe Widerstände schädigen bei nicht vorhandenem Trainingslevel die Gelenke.

Übungen an die eigenen Möglichkeiten anpassen

Beim Thema Verletzungsgefahr gleich noch ein Tipp. Viele von uns gehen ins Fitnessstudio, um einige Schwächen des Körpers auszugleichen. Ein beliebtes Beispiel ist die Büroarbeit, welche die Muskulatur des Rückens mit der Zeit schwach werden lässt. In schwerwiegenden Fällen wird die Bandscheibe belastet und der Arzt ordnet Physiotherapie an oder empfiehlt den Gang ins Fitnessstudio. Wer also nicht aus reinen Fitnessgründen, sondern zur Linderung von Beschwerden ins Fitnessstudio geht, sollte ganz vorsichtig anfangen. An der Maximalkraft zu arbeiten, wäre hier zum Beispiel falsch. Es muss der Muskel mit wenigen Wiederholungen (10 bis 12 Stück) und mittleren Gewichten aufgebaut werden.

Sollten irgendwelche Erkrankungen der Gelenke oder des Rückens vorliegen, ist von extremen Übungen und hohen Gewichten abzuraten. Hin und wieder wir gerne noch das Klappmesser als Training der Bauchmuskeln empfohlen. Selbst ein gesunder und starker Körper, kann mit der Zeit unter solchen Übungen leiden. Also Vorsicht, denn Sport soll etwas Positives bewirken und nicht den nächsten Arztbesuch fördern.

Abwechslung muss sein

Manche übernehmen gerne die Trainingspläne ihres Freundes oder der Freundin, um einfach etwas Abwechslung zu haben. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden. Es kann sogar vom Vorteil sein, wenn man die Übungen für bestimmte Muskelgruppen variiert, denn dadurch werden neue Impulse gegeben. Schlussendlich geschieht das größte Training im Kopf und wenn wir durch eine neue bzw. alternative Übung neue Reize spüren, freuen wir uns über das neue Level an Widerstand.

Trainingspläne mit demselben Ziel übernehmen

Wie man hier schon lesen konnte, werden Trainingspläne für sehr verschiedene Übungen aufgestellt. Sei es die Maximalkraft, der Muskelaufbau, die Ausdauer oder die Gewichtsreduzierung, man kann vieles bewirken, aber braucht vielleicht nicht alles. Wer seinen Rücken für die Büroarbeit stärken möchte, sollte nicht an großen Gewichten interessiert sein. Wer seine Ausdauer trainiert, verspürt im Alltag allgemein mehr Energie und tut gleichzeitig etwas für seine Figur usw. Es empfiehlt sich daher, nur Trainingspläne zu übernehmen und anzupassen, welche dasselbe Ziel verfolgen. Würde alle nur aus einem Grund ins Fitnessstudio gehen, gebe es nicht diese große Auswahl an Geräten und Kursen.

Bei Zweifeln den Experten Eddy fragen

Beim Austausch der Trainingspläne mit Freunden wird viel Wissen zusammen getragen. Dabei kommt es immer wieder zu Ungereimtheiten, weil die Ansichten aus einander gehen. Dazu kommt, dass beinahe täglich neue Theorien für jeden Trainingsbereich entworfen werden. Wenn also Unstimmigkeiten bestehen, sollte man lieber einen Trainer aus dem Fitnessstudio fragen, bevor man seinen neuen Trainingsplan nutzt. Dieser kennt sich im Idealfall mit neuen Methoden und Theorien schon aus oder kann zumindest besser einschätzen, wie erfolgreich diese Ideen sein könnten. Schließlich sind die Angestellten für die Beratung zuständig und man bekommt Tipps vom Profi.

Mein Fazit

Man kann den Trainingsplan eines Freundes übernehmen, aber nur dann, wenn man ihn an seine eigenen Bedürfnisse anpasst. Veränderungen bei den Gewichten bzw. den Widerständen, sollten nur im Rahmen des aktuellen Trainingslevels gemacht werden. Bei neuen Übungen ist auf den eigenen Körperzustand zu achten. Je nach Schwierigkeitsgrad, sind manche vielleicht noch nicht machbar. Dann sollte eine dazwischen liegende Übung genutzt werden, um seine Belastbarkeit in kleinen Schritten zu erhöhen. Die Körperbeherrschung spielt bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle.

Die mit einem neuen Trainingsplan erzielten Erfolge, können nur bedingt mit dem des Partners verglichen werden. Je nach Stoffwechsel, genetischer Veranlagung und der Ernährung, können sich Veränderungen schneller oder langsamer bemerkbar machen. Schlussendlich ist es auch wichtig, sich die nötigen Ruhepausen zu gönnen. Man kann 5 Tage die Woche ins Fitnessstudio gehen, aber nur dann, wenn der Trainingsplan jeden Tag andere Muskelgruppen bzw. Übungen behandelt.