Meine Gedanken zum Fitnesstraining in der Gruppe
Neulich wurde ich von drei Freunden angesprochen: „Hey Eddy, lass uns doch eine Fitnessgruppe gründen und zusammen Sport machen“. Da mir Fitness in der Gruppe richtig Spaß macht, habe ich sofort zugesagt und bin nun für das Training zuständig. Trainiert wird drei mal pro Woche und wir organisieren uns über Whatsapp.
Der soziale Faktor motiviert und bei einer entsprechenden Zusammensetzung der Gruppenmitglieder entsteht ein gewisser Wettbewerbscharakter, der Sportler wie mich gerne zu Höchstleistungen treibt.
Für den Trainer ist das Gruppentraining aber häufig eine logistische Herausforderung, die es zu meistern gilt. Ich habe inzwischen schon mehrere Jahre an Trainingseinheiten in der Gruppe teilgenommen und dabei verschiedene Trainer und Trainingsmethoden erlebt.
Jetzt habe ich bald meine eigene Fitnessgruppe, bestehend aus ein paar Freunden.
Wenn man ein Fitnesstraining für eine Gruppe plant, ist man gleich von mehreren Faktoren abhängig:
– verfügbares Platzangebot
– vorhandenes Equipment
– individueller Fitness- und Gesundheitszustand der Gruppenmitglieder
– feste oder fluktuierende Gruppenzusammensetzung
Was tun?
Die Planung für eine Stunde beginnt mit der Überlegung, welches Ziel die Gruppe an sich hat und was in der jeweiligen Stunde passieren soll, um diesem Ziel näher zu kommen. Dazu gibt es einige notwendige Fragen, die man sich als Trainer stellt:
Was können / wissen die Teilnehmer bisher?
Was müssen die Teilnehmer nach der heutigen Stunde können, damit sie das Kursziel mit dem vorgegebenen Zeitplan erreichen?
Wie bringe ich ihnen die nötigen Fähigkeiten in der heutigen Stunde bei?
Die Antwort auf die letzte Frage bildet das Zentrum der Kursstunde. Mit einem strukturierten, methodischen Ablauf werden die Athleten an neue Übungen und Techniken herangeführt. Dabei hat der Trainer schon im Vorwege ausreichend zeitliche Reserven eingeplant, denn auch die Gruppe besteht aus Individuen, die unterschiedlich schnelle Fortschritte machen.
Die Gegebenheiten in die Planung einbeziehen
Je mehr Raum für jedes Gruppenmitglied zur Verfügung steht, umso umfangreicher sind die Trainingsmöglichkeiten. Verschiedene Lauf-, Sprint- und Sprungübungen sind beispielsweise ein idealer Weg, die Sportler auszupowern, ihr Herz-Kreislauf-System zu stärken sowie ihre Ausdauer und Explosivität zu verbessern.
Steht nur wenig Platz zur Verfügung, sind stationäre Alternativen notwendig.
Wenn feststeht, welchen Fokus die zu planende Stunde hat, wird zudem eruiert, ob Trainingsgeräte nötig sind und ob diese in ausreichender Zahl vorhanden sind, damit jeder Kursteilnehmer mit dem jeweiligen Gerät trainieren kann. Ein Hilfsmittel für den Fall, dass die Übungsmittel nicht für alle Teilnehmer reichen, ist ein Partner- oder Zirkeltraining, bei dem die Sportler paarweise ein Gerät benutzen oder nacheinander an verschiedenen Stationen mit wechselnden Geräten und Übungen trainieren.
Sehr bunt gemischte Trainingsgruppen mit Athleten verschiedenen Alters, Geschlechts und unterschiedlicher sportlicher Erfahrung werden dadurch gleichmäßig trainiert, dass man als Trainer „skalierbare“ Übungen anbietet.
Übungen also, bei denen durch kleine Variation der Schwierigkeitsgrad verändert werden kann – zum Beispiel Liegestütze auf den Knien für weniger Kräftige und Liegestütz mit nur einem Arm für die stärkeren Sportler. Diese Variabilität der Übungen ist auch dann sinnvoll, wenn Sportler aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen nicht mit voller Intensität am Training teilnehmen können.
Ist der Teilnahmerzahl zeitlich nicht begrenzt, ändert sich mittel- bis langfristig die Zusammensetzung der Gruppe. Für neue Mitglieder wird der Einstieg in die Gruppe erleichtert, in dem die Trainingselemente regelmäßig wiederholt werden.